Ursula von der Leyen: ‘Familie hat auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Konjunktur’

Berlin

Ursula von der Leyen: “Familie hat auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Konjunktur”

Bundesfamilienministerin stellt Familienmonitor “Einstellungen und Lebensbedingungen von Familien 2009”

Die Wertschätzung in der Bevölkerung für wichtige finanzielle staatliche Leistungen für Familien ist ungebrochen hoch. Das Anfang 2007 neu eingeführte Elterngeld halten 77 Prozent für eine gute Regelung (Dezember 2006: 61 Prozent). Parallel dazu werden auch die Partnermonate im Elterngeld immer beliebter: Im ersten Quartal 2009 nahmen bereits 18,4 Prozent der frisch gebackenen Väter ihre Monate in Anspruch. Mit dem 2008 erweiterten Kinderzuschlag sind 90 Prozent der Bezieher zufrieden. Innerhalb der Familien bleibt der Zusammenhalt konstant hoch. 75 Prozent aller Befragten des Familienmonitor 2009 des Instituts für Demoskopie Allensbach schätzen ihre Familiensituation so positiv ein, von den Eltern mit Kindern unter 18 wird dieser Wert noch übertroffen.

“Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind gute Rahmenbedingungen im Berufs- und Alltagsleben wichtiger denn je”, sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, bei der Vorstellung des Familienmonitors 2009 in Berlin. “Eine Familienpolitik, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht und die Einkommen sichert, ist ein wesentlicher Garant für soziale Sicherheit. Ich freue mich besonders über den durchschlagenden Erfolg des erweiterten Kinderzuschlags: Unser Ziel war es, damit 250.000 Kinder aus der Armutszone zu holen – das haben wir geschafft!”, so Ursula von der Leyen.

“An der Spitze der familienpolitischen Prioritäten der Bevölkerung steht die Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf”, erläutert Allensbach-Geschäftsführerin Prof. Dr. Renate Köcher. “Nicht nur der Staat, sondern insbesondere auch die Unternehmen sind hier nach Meinung der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gefordert. Auch im Umfeld der Krise bleibt die Bevölkerung bei ihrer Position, dass der Staat vor allem Familien unterstützen sollte – insbesondere Familien mit niedrigen Einkommen, kinderreiche Familien und Alleinerziehende.”

Die Wirtschaftskrise geht an den Familien in Deutschland nicht spurlos vorüber: Knapp 40 Prozent berichten von Auswirkungen in ihrem Betrieb. Deutlich stärker als die Mütter sind die Väter mit minderjährigen Kindern betroffen. Trotz der Krise hat für die Bevölkerung eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den familienpolitischen Themen weiterhin Priorität. Viele Unternehmen kennen und schätzen heute den betriebswirtschaftlichen Nutzen von Familienbewusstsein.
Trotzdem gibt es auf Seiten der Betriebe aus Sicht der Bevölkerung noch viel zu tun.

Darüber, was an Maßnahmen besonders “familienfreundlich” ist, sind sich Beschäftigte und Verantwortliche aus Unternehmen laut “Familienmonitor 2009” weitgehend einig: Flexible Arbeitszeiten stehen ganz weit oben. Stärkeren Unterstützungsbedarf der Politik sehen die Befragten aber auch bei Familien, deren Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht (80 Prozent) sowie bei den Alleinerziehenden (70 Prozent).

Zum zweiten Mal nach 2008 hat Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums die Entwicklung des Familienlebens in Deutschland repräsentativ untersucht. Im Mittelpunkt standen diesmal Fragen rund um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Familien. Eine deutliche Mehrheit der Befragten sagt, dass sich seit 2005 die “Bedingungen für Familien mit Kindern verbessert haben”. Eine Untersuchung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung bestätigt erneut, dass das Elterngeld insbesondere Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen stabilisiert.

Daher will Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in der nächsten Legislaturperiode ein “Teilelterngeld” einführen. Ziel: Zeitlich flexibel ausgestaltet soll durch diese Leistung Teilzeitarbeit in der Phase des Wiedereinstiegs für Mütter und Väter attraktiver werden. Zugleich würde ein Instrument geschaffen, das in der schwierigen wirtschaftlichen Lage Eltern und Arbeitgebern mehr Möglichkeiten bietet, Arbeitsplätze zu sichern. “Die breite Zustimmung zu unserer Politik gibt mir Rückendeckung und ist zugleich ein großer Ansporn für mich, die Bedingungen für Familien weiter zu verbessern”, sagt Ursula von der Leyen. “Mit dem Elterngeld und dem Ausbau der Kinderbetreuung haben wir Meilensteine geschaffen, damit Deutschland wieder familien- und damit kinderfreundlicher wird.”

Ausgewählte O-Töne von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen stehen ab 15 Uhr unter http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/BMFSFJ/Presse/audio-download.html zum Download zur Verfügung.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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