Wirtschaftskrise bringt es an den Tag: Ökonomische Risiken des Flughafenausbaus steigen…

Wiesbaden –

Wirtschaftskrise bringt es an den Tag: Ökonomische Risiken des Flughafenausbaus steigen dramatisch

“Das finanzielle Desaster ist im Landeanflug auf Frankfurt. Dagegen hilft auch keine hektische Bautätigkeit im Kelsterbacher Wald, im Gegenteil, der Flughafenausbau verschärft es nur noch. Einzig der Fraport-Vorstand will – wie die berühmten drei Affen – nichts sehen, nichts hören und nichts dazu sagen”, kritisiert der zuständige Abgeordnete der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Frank Kaufmann, angesichts nahezu täglicher Pressemeldungen über finanzielle Probleme in der Luftverkehrsbranche.

Nach Auffassung der GRÜNEN sprächen die Zahlen und Fakten eine deutliche Sprache; die Marktkapitalisierung der Fraport AG habe im vergangen Jahr über 42 Prozent, das sind mehr als 2 Milliarden Euro, verloren. Im ersten Halbjahr 2009 seien die Passagierzahlen um über zwei Millionen (oder 8 Prozent), die Luftfracht um mehr als 20 Prozent zurückgegangen, so dass Fraport in diesem Jahr deutliche Ertragseinbußen erleiden werde. Lufthansa, der Hauptkunde von Fraport, verkünde darüber hinaus aktuell eine radikale Kostensenkung, zu der auch die Lieferanten ‘außerhalb des Konzerns’ ihren Beitrag leisten müssten; “da wird Fraport seine geplante jährliche Steigerung der Landegebühren wohl kaum durchsetzen können”, erwartet Kaufmann.

Deshalb stehe Fraport in Auseinandersetzungen mit den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste, denen deutliche Einkommenseinbußen zugemutet werden sollen. “Wenn aufgrund dieser Entwicklungen der DGB und ver.di jetzt ihre Mitarbeit im Forum Flughafen und Region abbrechen, dann ist dies ein Zeichen, dass die Gewerkschaften endlich aufgewacht sind. Es wird auch ihnen endlich deutlich, dass der Ausbau des Flughafens eine erhebliche Gefahr für die Arbeitsplätze darstellt. Überrascht können sie eigentlich nicht sein, denn genau diese Entwicklung war von den Ausbaukritikern immer prognostiziert worden – es wollte nur niemand hören.”

DIE GRÜNEN fordern Fraport dringlich auf, eine Denkpause einzulegen und nicht immer mehr Geld in den Sand zu setzen, sondern zunächst das Ergebnis der Prozesse vor dem VGH abzuwarten und in der Zwischenzeit die Kalkulation des Ausbaus intensiv kritisch zu überprüfen – “sie stimmt schon längst nicht mehr”.

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